Aufgrund der Empfehlung von Demokratisch Handeln war ich vom 12.-13.10.2016 glücklicherweise eine Teilnehmerin des „Zukunftsforums #2036“, welches von unserem Bundespräsidenten Joachim Gauck entwickelt wurde. Ich reiste bereits mittags an. Wir trafen uns mit allen Teilnehmern um 15.30 in der Lobby von dem Hotel, in welchem wir die beiden Tage unterkamen. Ich wurde von einigen Teilnehmern herzlichst empfangen, obwohl ich genau genommen niemanden kannte. Jedoch viel es niemandem schwer, sich einer Gruppe hinzuzufügen, weil alle einfach sehr offen waren. Viele befanden sich auch in der gleichen Situation wie ich.
In dem Zukunftsforum ging es darum, junge, engagierte und politisch interessierte Menschen zusammenzubringen. Unser Bundespräsident wollte erreichen, dass wir die Chance haben, unsere Visionen für das Jahr 2036 auszutauschen. Um das Arbeiten präziser zu machen, wurden wir in 5 verschieden Gruppen erteilt. Die Themenbereiche durften wir selber vorschlagen. Schließlich durften wir drei Wünsche äußern. Es entstanden übrigens die Themen „Bildung“, „Soziale Gerechtigkeit“, „Demokratie, Teilhabe, Engagement“, „Flucht und Migration“ sowie „Europa und Deutschlands Rolle in der Welt“. Ich wünschte mir das Thema „Demokratie, Teilhabe, Engagement“. Wieder einmal wurden die Organisatoren meinen Wünschen gerecht. Schließlich befanden wir uns alle in einer Gruppe mit 20 Personen, die sich mit den verschiedenen Themen, auch schon vor der eigentlichen Veranstaltung in Berlin, über Whatsapp verständigten und eine eigene These formulierten. Schließlich war unser Ziel dem Bundespräsidenten nahe zu legen, wie es unserer Meinung nach in 20 Jahren aussehen soll.
Den Nachmittag verbrachten wir im Schloss Bellevue. Wir wurden von dem gesamten Team, sei es der Polizei bei der Sicherheitskontrolle und im Schloss selbst, sehr nett empfangen. Nach der Sicherheitskontrolle gingen wir in 3 Gruppen zum Schloss, wo wir zuerst noch einmal den Ablauf erklärt bekommen haben, danach zusammen mit dem jeweiligen Coach einen Workshop machten. Wir diskutierten über unsere und die anderen Thesen. In meiner Gruppe funktionierte das wirklich klasse!
Gegen 19 Uhr fuhren wir dann zum Computerspiele Museum. Dort unterhielt ich mit dem Vorsitzenden der Telekom Stiftung. Die Telekom ermöglichte uns, soweit ich weiß, diesen Abend sowie die Verpflegung vor Ort. Nachdem wir zusammen den Abend ausklingen ließen, fuhren die Minderjährigen, inklusive mir, zusammen zum Hotel zurück.
Am nächsten Morgen musste ich bereits früh aufstehen, da wir um 8.30 im Motel One Bellevue auschecken sollten. Jedoch hatte ich immer noch genug Zeit zu frühstücken, was mich sehr freute, denn an Auswahl mangelte es dort nicht. Das Personal sowie das Frühstück waren wirklich ausgezeichnet. An diesem Morgen gingen wir nicht mehr zusammen zum Schloss Bellevue, sondern jeder machte sich in kleinen Gruppen selbst auf den Weg. Gegen 9 Uhr erreichte ich auch das Schloss und betrat es mit anderen Teilnehmern zusammen. Ich hatte mittlerweile mit vielen Menschen Kontakt geknüpft und es schien mir so, als ob niemand dort alleine hätte rumlaufen müssen. Das soziale Miteinander war wirklich nicht zu unterschätzen.
Alle warteten gespannt auf ihren Plätzen, bis der Bundespräsident den Raum betrat. Am Anfang wirkte alles ein klein wenig angespannt, da wir wirklich alle, inklusive mir, sehr viel Respekt vor ihm hatten.
Er hieß uns schließlich sehr willkommen und die Stimmung wurde schnell aufgelockert. Bereits vor unserer eigentlicher Diskussion, hielt er eine Rede und auch unsere Sponsoren der Zeit-Stiftung sowie der Vorsitzende von der Telekom Stiftung hielten eine kurze Rede. Die letzte Rede hielt der Moderator, welcher auch unsere Podiumsdiskussionen moderieren würde. Doch auch er war wirklich super nett und besuchte alle Gruppen während der darauffolgenden Workshopzeit. Wir bereiteten uns in diesen Workshops auf einzelne Fragen vor, die kommen könnten und versuchten die zwei Kandidaten, die unsere Gruppe auf der Bühne vertraten, möglichst gut vorzubereiten.
Vor der Podiumsdiskussion wurde noch zusammen gegessen und dann ging es auch schon los. Nach weiteren Reden, wurden die Gruppen nacheinander auf die Bühne gerufen. Es wurde jeweils die formulierte These vom Moderator vorgelesen und dann wurden den jeweiligen Vertretern der Gruppe, in meinem Fall Sven und Meltem, Fragen dazu gestellt. Hier noch einmal Applaus an beide, sie haben das wirklich richtig gut gemeistert!
Der Bundespräsident wirkte sehr offen und interessiert. In vielem wurde auch oft nachgehakt, was wir wirklich sehr gelungen fanden.
Nach der Podiumsdiskussion trafen wir uns alle vor dem Schloss. Wir machten zusammen ein Foto, als auch Fotos in den einzelnen Gruppen.
Nun war die Veranstaltung beendet und es ging ans Verabschieden, jedoch fiel es wirklich nicht leicht, weil man so viele liebe Menschen kennengelernt hatte.
Ich kam übrigens wieder heil zu Hause an. Es wirkt vielleicht es wenig komisch, weil ich keinen negativen Aspekt genannt habe, jedoch gab es aus meiner Sicht nichts Negatives zu sagen. Es war ein unglaublich tolles Erlebnis: die Organisation hat perfekt gepasst, es war altersgerecht, und wenn man mal ein Problem hatte, wusste man immer, wo man sich melden konnte.
Vielen lieben Dank an das Bundespräsidialamt. Auch an Euch, liebes Demokratisch Handeln Team, ein ganz großes Dankeschön!
(Anna Kessler, Übach-Palenberg, Oktober 2016)