Kurz vor den Herbstferien gastierte das Aachener Festival „Auf dem Sprung – Junger Tanz im Dialog“ am Carolus-Magnus-Gymnasium in Übach-Palenberg. Die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe und der TheaterAG kamen statt Unterricht in den Genuss, das einstündige – von der Tänzerin Photini Meletiadis und dem Schauspieler Nico Konstantakis unter der choreografischen Leitung von Yorgos Theodoridis entwickelte – Stück „heim@t“ zu genießen. Die Landung von Außerirdischen auf dem Territorium Deutschland verfolgten die Schülerinnen und Schüler meist amüsiert und beeindruckt von der physischen Ausdrucksfähigkeit der Protagonisten. Auf der Suche nach Lebensraum und neuer Heimat treffen die Figuren auf skurrile Situationen und erschreckende Szenarien und immer auf die Frage: Was ist deutsch und was ist Heimat? Im anschließenden Gespräch mit den Künstlern konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Fragen an die Inszenierung klären und diskutieren. Auch der Bürgermeister der Stadt Übach-Palenberg, Wolfgang Jungnitsch, zeigte sich von der Aufführung beeindruckt und verglich seine Assoziationen zu den Visualisierungen auf der Bühne mit den ganz realen Panzersperren des Westwalls, wie sie etwa in Herzogenrath noch zu sehen sind. Die Szene der zunehmenden Abschottung von Staaten durch sichtbare und unsichtbare Abgrenzungen gehörte sicher zu den eindrucksvollsten der Aufführung. Das Konzept von Theaterrezeption, anschließender Reflexion und gemeinsamer Aktion mit den Künstlern ist für das CMG seit vier Jahren ein Erfolgsmodell (gefördert vom Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes NRW, LAG Tanz NRW und dem Aachener CulturBazar e.V.), das zum Glück auch viele andere Schulen annehmen. Folglich schloss sich für eine motivierte Teilgruppe des Publikums wie schon in den Vorjahren ein intensiver Workshop mit den Künstlern an. Der Musiker Samuel Reissen begleitete die Teilnehmer mit verschiedenen Percussions auf ihrer Erfahrungssammlung, was die Spannung und Aufmerksamkeit der ganz gemischten Gruppe sichtbar erhöhte. Nach anfänglichen Übungen zur nonverbalen Kontaktaufnahme und Dynamisierung von Bewegungen erzählten schließlich alle Teilnehmer bei der Schlussperformance auf der Bühne ihre eigenen kleinen Geschichten voller Witz und Überraschungen. Trotz einiger „Überstunden“ ein gelungener (und mit reichlich Schokolade versüßter) Start in die dann wohlverdienten Herbstferien!